Umberto Boccioni - Antigraceful - 1913 Bronzebüste - Italien

In der Büste seiner Mutter Cecilia Forlani wendet Boccioni kubistische Elemente von Verzerrung und Fragmentierung an, um gängige Schönheitsideale zu hinterfragen. Der Titel des Werkes reflektiert Boccionis Zurückweisung hergebrachter künstlerischer Normen, eine Haltung, die er in seinem 1914 veröffentlichten Werk "Pittura, scultura futuriste (Die futuristische Malerei und Skulptur)" intensiv diskutiert. Dort proklamiert er: „Unsere herkömmliche Harmonie muss zerbrochen, zerschlagen und vernichtet werden, um nicht in einer von Zurückhaltung und Sentimentalität geprägten Grazie zu verharren.“ Kunsthistoriker vermuten, dass Pablo Picassos Bronzekopf einer Frau von 1909 möglicherweise Boccionis Schaffen beeinflusst hat, da zwischen beiden Arbeiten bemerkenswerte stilistische Parallelen bestehen.

Wie alle anderen Bronzeartikel in unserem Shop wird auch dieses Exponat von Hand gegossen und unterliegt unseren strengen Qualitätsrichtlinien bei der Herstellung. Zudem werden alle unsere Skulpturen ausschließlich im Wachssausschmelzverfahren hergestellt.

Umberto Boccioni war ein einflussreicher italienischer Maler und Bildhauer und eine Schlüsselfigur der futuristischen Bewegung. Geboren am 19. Oktober 1882 in Reggio Calabria, Italien, wuchs er in einer Zeit des kulturellen Umbruchs und der technologischen Fortschritte auf. Diese Einflüsse prägten seine künstlerische Entwicklung und führten ihn schließlich zum Futurismus, einer Bewegung, die die herkömmliche Ästhetik ablehnte und stattdessen die Dynamik der modernen Welt feierte.

Frühe Jahre und Ausbildung:

Boccioni studierte zunächst an der Accademia di Belle Arti di Roma in Rom und zog dann nach Mailand, wo er weiter Kunst studierte. Er war stark von den Werken früherer Meister wie Giuseppe Pellizza da Volpedo und Giovanni Segantini beeinflusst, begann aber bald, sich für zeitgenössische Bewegungen zu interessieren.

Beteiligung am Futurismus:

1909 unterzeichnete Boccioni das "Futuristische Manifest", das von Filippo Tommaso Marinetti veröffentlicht wurde und das eine Abkehr von der Vergangenheit und eine Hinwendung zur Technologie und zur Geschwindigkeit forderte. Boccioni trug wesentlich zur Formulierung der künstlerischen Prinzipien des Futurismus bei und verfasste 1910 das "Technische Manifest der futuristischen Malerei" sowie 1912 das "Manifest der futuristischen Bildhauer".

Künstlerische Beiträge:

Boccioni war ein Pionier in der Darstellung von Bewegung, Geschwindigkeit und der Verschmelzung von Subjekt und Umgebung. In seinen Gemälden strebte er danach, das, was er als "universale Dynamik" bezeichnete, zu erfassen. Seine Bilder zeigen oft verzerrte Formen und intensive Farben, die die Energie und das Tempo des modernen Lebens widerspiegeln.

Bedeutende Werke:

Sein bekanntestes Gemälde "Die Straßen betreten die Häuser" (1911) ist ein Paradebeispiel für die Anwendung futuristischer Prinzipien in der Malerei. In der Bildhauerei ist "Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum" (1913) sein berühmtestes Werk, das eine menschliche Figur darstellt, die sich in einer dynamischen Bewegung zu befinden scheint und die Umgebung durchbricht.

Einfluss und Vermächtnis:

Boccionis Arbeiten waren wegweisend in der modernen Kunst und beeinflussten viele zeitgenössische und nachfolgende Künstlerbewegungen. Sein Ansatz, die bildende Kunst neu zu definieren und sie mit der sich schnell verändernden Welt zu verbinden, machte ihn zu einem der wichtigsten Theoretiker und Praktiker des Futurismus.

Sein Tod:

Boccionis Karriere war jedoch kurz. Er starb tragisch im Jahr 1916, im Alter von nur 33 Jahren, nach einem Reitunfall. Trotz seiner kurzen Schaffenszeit hinterließ Boccioni ein bedeutendes Erbe, das die Kunstwelt nachhaltig prägte.

Seine Arbeiten sind in vielen wichtigen Museen und Sammlungen auf der ganzen Welt zu finden, und seine Ideen über die Rolle und die Natur der Kunst im modernen Zeitalter sind weiterhin Gegenstand des Studiums und der Bewunderung.

Breite: 34cm
Höhe: 42cm
Tiefe: 27cm
Gewicht: 7,5kg
100% Bronze