Produktbeschreibung
"Moderne Bronzeskulptur - Mutter und Kind - Wilhelm Lehmbruck"
Gewicht | 12 kg |
Moderne Bronzeskulptur – "Mutter und Kind" – Wilhelm Lehmbruck – Signiert W. Lehmbruck
Die Skulptur "Mutter und Kind", geschaffen im Jahr 1907 von Wilhelm Lehmbruck, gehört zu den frühesten und zugleich eindrucksvollsten Arbeiten eines Künstlers, der die moderne Bildhauerei mit einer unverwechselbaren Sprache der Innerlichkeit bereichert hat. Die Bronze zeigt eine junge, unbekleidete Mutterfigur, die in ruhiger, leicht nach vorne geneigter Haltung auf dem Boden sitzt. Auf ihrem Schoß ruht ein Kind, eng an ihren Körper geschmiegt, gehalten in einer Geste der Fürsorge und vollkommenen Nähe. Ihre Arme umfangen es sanft, der Blick der Mutter ist gesenkt, versunken, ganz auf das Kind gerichtet. Was hier in Form gebracht wurde, ist kein Motiv von außen, sondern ein Zustand von innen – ein Moment tiefster Bindung, ein unaufdringliches, universelles Bild des Menschseins. In dieser Szene liegt nichts Heroisches, nichts Mythisches, aber alles, was den Menschen im Innersten ausmacht: Liebe, Schutz, Verletzlichkeit und die tiefe Würde der Zuwendung.
Wilhelm Lehmbruck – Der Blick nach innen
Wilhelm Lehmbruck wurde am 4. Januar 1881 in Meiderich, einem Stadtteil von Duisburg, geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf und zeigte früh eine außergewöhnliche künstlerische Begabung, die ihn an die Kunstakademie Düsseldorf führte. Schon in jungen Jahren strebte er nicht nach bloßem Abbild, sondern nach Ausdruck. Während viele seiner Zeitgenossen im Geist des Jugendstils oder des klassischen Akademismus verharrten, suchte Lehmbruck nach einer neuen, seelisch verdichteten Sprache. Seine Skulpturen sollten nicht imponieren, sondern berühren. Die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, insbesondere sein Aufenthalt in Paris, waren entscheidend für die Entwicklung dieses künstlerischen Weges. Dort stellte er unter anderem auch die Marmorversion von "Mutter und Kind" auf dem Salon der Société nationale des Beaux-Arts aus – ein bemerkenswerter Schritt für einen so jungen Künstler. Es war nicht die Größe des Werks, sondern seine stille Tiefe, die Aufmerksamkeit erregte. Lehmbruck war zeitlebens ein Mensch großer Empfindsamkeit, seine Werke spiegeln diese Sensibilität in jeder Linie. Der Krieg, seine Einsamkeit und die seelische Not führten schließlich zu seinem tragischen Freitod am 25. März 1919 in Berlin.
Eine archaische Geste – neu gesehen
Das Thema der Mutter mit dem Kind ist so alt wie die Kunst selbst. Es findet sich in der antiken Plastik ebenso wie in religiösen Madonnendarstellungen oder volkstümlichen Skulpturen. Doch Lehmbrucks Zugang ist ein anderer. Er entkleidet die Szene jeder Symbolik, jeder Allegorie, jeder religiösen Aufladung. Was bleibt, ist der reine, unverstellte Moment: eine Frau und ihr Kind – vereint in einer ruhigen, geschlossenen Komposition. Die Geste ist weder pathetisch noch erzählerisch, sondern kontemplativ. Die Figur spricht durch das, was sie nicht zeigt. Kein Lächeln, kein Blickkontakt zum Betrachter – alles ist nach innen gerichtet. Es ist eine Skulptur, die sich nicht zeigt, sondern bleibt. Sie verweigert sich der dramatischen Pose und bleibt ganz bei sich. Darin liegt ihre Kraft. Sie ist Ausdruck einer elementaren Wahrheit: der Geborgenheit des Kindes und der stillen, bedingungslosen Fürsorge der Mutter.
Form und Empfindung im Gleichgewicht
Lehmbruck gelingt in dieser frühen Arbeit bereits das, was später zu seinem unverkennbaren Markenzeichen werden sollte: das Gleichgewicht zwischen physischer Form und psychischer Tiefe. Die Bronze hat eine ruhige, matte Oberfläche mit einer warmen Patina, die jede Berührung des Lichts sanft aufnimmt. Die Körper sind in einfachen, aber feinfühligen Volumina modelliert. Keine dekorativen Details lenken ab. Der Faltenwurf fehlt ebenso wie jede narrative Ausschmückung. Und doch – oder gerade deshalb – atmet diese Skulptur. Die Gliedmaßen des Kindes schmiegen sich an den Leib der Mutter, ihre Arme bilden ein schützendes Oval, das Zentrum dieser stillen Welt. Die Figur ruht auf einer schlichten Plinthe, die nichts heroisiert, sondern nur trägt. Es ist ein Werk ohne Hierarchie – nicht das Kunstvolle steht im Mittelpunkt, sondern das Leben selbst, in seiner ungekünstelten Tiefe.
Ein Werk für stille Orte
Diese Bronzeskulptur verlangt keinen großen Raum und keinen dramatischen Rahmen. Sie gehört an Orte der Einkehr, der Stille, der Erinnerung. In einer Sammlung wirkt sie wie ein stilles Zentrum, das nicht durch Größe, sondern durch Nähe berührt. In einem Museum ist sie keine Sensation, sondern ein Anker. Und in einem privaten Raum wird sie zur stillen Begleiterin – ein Bild der Verbundenheit, das weder erläutert noch interpretiert werden muss. Ihre Wirkung liegt in der Anwesenheit. In dem, was sie nicht ausspricht, aber deutlich macht. "Mutter und Kind" ist nicht nur ein Kunstwerk – sie ist ein innerer Raum.
Ein früher Höhepunkt im Werk eines außergewöhnlichen Bildhauers
Obwohl diese Skulptur früh in Lehmbrucks Karriere entstand, zeigt sie bereits alle wesentlichen Elemente seines künstlerischen Denkens: die Reduktion auf das Wesentliche, die Seelentiefe des Ausdrucks, die Stille als Form. "Mutter und Kind" ist ein Werk, das nicht altern kann, weil es das Zeitlose in sich trägt. Es erinnert an das, was bleibt, wenn alles andere vergeht: menschliche Nähe, Berührung, Vertrauen. In der Kunstgeschichte ist sie nicht nur ein Beitrag zur Darstellung der Mutterschaft – sie ist ein Manifest der Würde, der Intimität, des Menschlichen an sich. Ein Werk, das schweigt – und in seinem Schweigen alles sagt.
Breite: 34 cm
Höhe: 36 cm
Tiefe: 27 cm
Gewicht: 12 kg
100% Bronze
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