Bronzefigur - Moses von Michelangelo - signiert Michelangelo

Die Skulptur „Moses“ von Michelangelo Buonarroti ist eines der herausragenden Meisterwerke der Renaissance-Bildhauerei und wurde zwischen 1513 und 1515 geschaffen, obwohl einige Quellen darauf hinweisen, dass Michelangelo bis 1545 weiter daran gearbeitet haben könnte. Dieses Werk befindet sich in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom und sollte ursprünglich Teil eines viel größeren Grabmals für Papst Julius II. sein.

Hier sind einige der bemerkenswertesten Aspekte der Skulptur:

Größe und Material:

• Die Statue ist überlebensgroß und misst etwa 235 Zentimeter in der Höhe.
• Sie ist aus Marmor gefertigt, ein Material, das Michelangelo besonders schätzte für seine Fähigkeit, die zarte und lebensechte Qualität menschlicher Haut nachzuahmen.

Ikonographie und Darstellung:

• Der Moses von Michelangelo stellt den biblischen Propheten Moses dar, kurz nachdem er vom Berg Sinai herabgestiegen ist und die Israeliten dabei entdeckt hat, wie sie das Goldene Kalb anbeten.
• Michelangelo porträtiert Moses mit Hörnern auf der Stirn, was auf einen Übersetzungsfehler in der Vulgata, der lateinischen Bibelübersetzung des Hieronymus, zurückgeht. Das hebräische Wort „קָרַן“ (qaran) kann sowohl „Horn“ als auch „Strahlen“ bedeuten. Michelangelo folgte der Interpretation, dass Moses nach dem Gespräch mit Gott Hörner hatte, obwohl es eher gemeint sein könnte, dass sein Gesicht strahlte.

Merkmale und Ausdruck:

• Der Moses von Michelangelo ist besonders für seinen kraftvollen Ausdruck und die detailreiche Ausarbeitung bekannt. Die Figur zeigt Moses in einem Moment tiefen Nachdenkens oder aufkommenden Zorns, seine Muskeln sind angespannt, die Augen weit aufgerissen, und er scheint im Begriff zu sein, aufzustehen.
• Besonders auffällig ist die realistische Darstellung der Haut, der Muskulatur und der Kleidung. Michelangelo war bekannt dafür, dass er die menschliche Anatomie bis ins kleinste Detail studierte, um seine Figuren so lebensecht wie möglich zu gestalten.

Kontext und ursprünglicher Plan:

• Ursprünglich war diese Skulptur als Teil eines monumentalen Grabdenkmals mit mehr als 40 Statuen geplant. Die Arbeit an diesem Projekt wurde jedoch mehrmals unterbrochen und schließlich in viel kleinerem Maßstab fertiggestellt.
• Michelangelo selbst hielt den Moses für sein lebensnahstes Werk. Nach einer Anekdote soll er die fertige Skulptur an der Knie geschlagen und ihr befohlen haben zu sprechen, was seine Frustration darüber ausdrückt, dass das Werk trotz seiner Perfektion leblos blieb.

Einfluss und Bedeutung:

• Der Moses von Michelangelo wird oft als Meisterwerk der Bildhauerkunst angesehen und als solches wurde es auch schon zu Lebzeiten des Künstlers bewundert.
• Die Skulptur hatte einen erheblichen Einfluss auf spätere Künstlergenerationen und wird oft als Symbol für die hohe Kunst der Renaissance und Michelangelos unvergleichliches Talent betrachtet.

Der Moses bleibt ein Studienobjekt für Künstler und Wissenschaftler gleichermaßen und zieht Besucher aus aller Welt an, die die Gelegenheit haben wollen, dieses außergewöhnliche Werk direkt zu erleben.

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Der italienische Bildhauer, Maler, Dichter und Architekt Michelangelo Buonarroti wurde am 6. März 1475 in Caprese geboren. Am 18. Februar 1564 starb er in Rom. Sehr bedeutend ist dieser Künstler, weil er die italienische Hochrenaissance repräsentiert. Gegen den Willen seines Vaters wollte Michelangelo Künstler werden. Im Alter von 13 Jahren wurde er Gehilfe in der Werkstatt des Malers Domenico Ghirlandaio. Fundamente der Freskokunst lernte er da kennen. Außerdem studierte er in der Kirche Santa Maria del Carmine. Anfangs der Malerei zugewandt, entwickelte Michelangelo immer mehr Zuneigung zur Bildhauerei. Er gelangte an die Bildhauerschule, noch bevor seine Ausbildungszeit zum Maler vorüber war.