Das Leben von Adolph Alexander Weinman
Geboren als Sohn eines Schuhmachers verbrachte Adolph Alexander Weinman einen großen Teil seiner Kindheit in der Nähe von Karlsruhe in Baden-Württemberg, Deutschland. 1885 kehrte die Familie um den späteren Bildhauer Deutschland den Rücken zu und wanderte in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, wo Weinman den Rest seines Lebens verbringen sollte. In New York studierte der junge Künstler dann am privaten College The Cooper Union for the Advancement of Science and Art und später an der Kunstschule The Art Students League of New York, wo er auf namenhafte Bildhauer wie Augustus Saint-Gaudens und Philip Martiny stieß. Nach intensiven Kunststudien wurde Weinman zunächst Assistent von Charles Niehaus, Olin Warner und Daniel Chester French, bis er 1905 sein erstes eigenes Atelier eröffnete und durch seine einschlägigen architektonischen Bronzeskulpturen und Medaillenmotive bekannt und geschätzt wurde. Der Verkauf kleinerer Abgüsse seiner meist in Auftragsproduktionen hergestellten Großbronzen und Skulpturen gewährleisteten Weinman zudem ein regelmäßiges Einkommen. Besonders seine erotisch angehauchte Engel-Skulptur Descending Night (1914-15), die er für die Panama-Pacific International Exposition in San Francisco entwarf und in Bronze goss, wurde zu einem beliebten Stück moderner Kunst. Adolph Alexander Weinman verstarb 1952 im Alter von 81 Jahren in Port Chester, New York.
Engagement & Werke neoklassizistischer Bildhauerei
Weinman engagierte sich in zahlreichen Organisationen und Künstlerverbänden. Er war angesehenes Mitglied in der U.S. Commission of Fine Arts und der American Academy of Arts and Letters, unterstützte zudem das National Institute of Arts and Letters, die National Academy of Design und schließlich die New York City Art Commission. 1927 wurde Weinman zum Präsidenten der National Sculpture Society, die er bis 1930 leitete. Seine Tätigkeit als Medailleur machte Adolph Alexander Weinman berühmt, dennoch wehrte sich der Künstler stets gegen diese Betitelung. Weinman selbst sah sich vielmehr als architektonischen Bildhauer für Bronzefiguren. Nichtsdestotrotz steht sein Name hinter zahlreichen bekannten Medaillenmotiven. So stammen beispielsweise das Design des Walking Liberty Half Dollar und des American Silver Eagle von ihm. In Zusammenhang mit Weinmans Tätigkeit als architektonischer Bildhauer sind unzählige seiner Skulpturen auf zentralen Staatsgebäuden der Vereinigten Staaten zu finden, so unter anderem in Wisconsin, Missouri und Louisiana. Zahlreiche seiner Werke sind Auftragsarbeiten, etwa die Skulpturen für das Manhattan Municipal Building, die Madison Square Presbyterian Church, das Prison Ship Martyrs Monument und die Pennsylvania Railway Station in New York. Weinmans Arbeiten werden stilistisch häufig als neoklassizistisch beschrieben, da sie gekonnt klassische Elemente mit den elementaren stilistischen Eigenschaften der Art Deco Periode verbinden.