Demétre Haralamb Chiparus (1886-1947)
war ein rumänischer Bildhauer und Keramiker der Art déco-Bewegung, der sich insbesondere in den 192er Jahren durch seine dekorativen Kleinfiguren einen Namen machte.
Das Leben von Demétre Chiparus
Demetre wurde am 16. September 1886 in Dorohoi als Sohn von Haralamb und Saveta geboren. 1909 ging er nach Italien, wo er bei dem Bildhauer Raffaello Romanelli studierte. Drei Jahre später ging er nach Frankreich, wo er in Paris an der École des Beaux-Arts von Jean Boucher und Antonin Mercie unterrichtet wurde. Während dieses Studiums verfeinerte er seine Chryselephantin-Technik. Diese Technik besteht im Kombinieren von Bronze und Elfenbein.
Einflüsse auf seine Werke
Bei diesen Arbeiten war die Qualität des aus Elfenbein gefertigten Teils der Skulptur weniger wichtig. Im Mittelpunkt stand die Dekoration der Bronzeoberflächen. Der rumänische Künstler wurde zu einem der wichtigsten Vertreter der chryselephantinen, skulpturalen Kunst. Er fertigte zahlreiche Skulpturen dieser Art, meist in Darstellung von Tänzerinnen.
Seine Tänzerinnen sind extrem schlanke Figuren mit expressiv abgewinkelten Gliedmaßen, deren Formensprache einem modischen Zeitgeist huldigt.
Zu Beginn seines skulpturalen Schaffens stand der Bildhauer dem Realismus recht nahe und fertige vornehmlich Kinder-Skulpturen, welche 1914 im Pariser Salon ausgestellt wurden. Später widmete er sich der Erschaffung von Tanzfiguren in dynamischen Posen. Seit den 1940er Jahren fertigte er auch Tierfiguren im Stil des Art déco, welche im ebenfalls ausgestellt wurden. Inspiration für seine aufwendig gearbeiteten Art-déco-Figuren und chryselephantinen Skulpturen fand der Künstler im französischen Theater und der französischen Mode. Weiterhin beeinflussten französische Filme sein künstlerisches Wirken. Desgleichen ließ er sich von der russischen Mode beeinflussen. Seine Skulpturen russischer Tänzerinnen wurden unter anderem von Ida Rubinstein und Vaslav Nijinski inspiriert und nach Vorlagen und Bildern von russischen Modemagazinen entworfen.
Seine Begeisterung für Ägypten schlug sich ebenfalls in seinen bildhauerischen Werken nieder. Nach der Graböffnung des Pharaos Tutanchamun im Jahr 1922 übte die ägyptische Kunst Einfluss auf die Pariser Modewelt aus. Diesem Einfluss konnte sich der Skulpteur nicht entziehen. So fertigte er in der Folgezeit Skulpturen ägyptischer Tänzerinnen.
Seine Skulpturen gehören heute zu den bekanntesten der 1920er und 1930er Jahre, welche sowohl den Geist als auch die Lebensweise der Epoche des Art déco verkörpern. Der rumänische Künstler verstarb im Alter von 87 Jahren im Jahr 1947 in Paris.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Skulpturen Starfish, Cleopatra, Delhi Dancer, Dancer with Ring sowie die Tierskulptur Eisbär und Büffel.