Gustav Klimt (1862-1918)
war ein bedeutender österreichischer Maler und der wichtigste Vertreter des Wiener Jugendstils - auch als Wiener Secession bekannt -, jener Kunstrichtung, die im Fin de siècle als Gegenbewegung zum historisierenden Stil des 19. Jahrhunderts entstand.
Das Leben von Gustav Klimt (1862-1918)
Klimt wurde am 14. Juli 1862 in Baumgarten als zweites von sieben Kindern geboren. Seine Eltern waren der Goldgraveur Ernst Klimt d. Ä. und dessen Frau Anna Rosalia Finster.
Der junge Klimt sollte den Beruf seines Vaters erlernen. Gegen diesen Wunsch studierte Gustav Klimt von 1876 bis 1883 an der Kunstgewerbeschule. Finanziert hat er sein Studium mittels eines Stipendiums, das ihm bereits als Vierzehnjähriger zuteil wurde. Noch heute geht von Klimts Portraits, Landschaften, Allegorien und anderen gegenständlichen Werken ein großer Reiz aus.
Einflüsse auf seine Werke
Im Jahre 1890 bekam er für ein Bild, das die Innenansicht des Burgtheaters der österreichischen Hauptstadt zeigte, den Kaiserpreis verliehen. Ein Jahr später wurde Gustav Klimt ein Mitglied des Künstlerhauses, trat aber im Jahre 1897 wieder aus. Stattdessen wurde er ein Gründungsmitglied der Wiener Secession. Für die Secessions-Zeitschrift Ver Sacrum (Der heilige Frühling) lieferte er 1898 bis 1903 zahlreiche Bildvorlagen und Illustrationen.
1908 präsentierte Gustav Klimt zum ersten Mal seit fünf Jahren auf der Kunstschau in Wien einen Querschnitt seiner Kunst. Seine Gemälde (Öl auf Leinwand) waren in drei thematische Gruppen zusammengefasst: Frauen, Landschaft und Menschheit.
Die österreichische Designerin und Modeschöpferin Emilie Louise Flöge war seine Lebensgefährtin. Zu bemerken ist in Klimts Werken ein Deutungszuwachs des Weiblichen bei gleichzeitiger Dekonstruktion des Männlichen. In seinen Bildern dominiert der Typus der selbstbewussten Frau, der noch heute ausgesprochen modern anmutet. Gustav Klimt selbst sagte einmal: "Das Weib ist mein Hauptwerk." In den folgenden Jahren war Gustav Klimt auf zahlreichen Ausstellungen im Ausland vertreten; 1908 in Prag und Dresden, 1909 in München, 1910 in Venedig, 1911 in Rom, 1912 erneut in Dresden, 1913 in Budapest, 1914 mit dem Bund Österreichischer Künstler in Rom sowie 1916 mit Egon Schiele und Oskar Kokoschka in der Ausstellung des Bundes in Berlin. Im Folgejahr wurde er zu dem Ehrenmitglied der Münchner Akademie und der Wiener Akademie der bildenden Künste ernannt.
Das Leben des Künstlers Gustav Klimt endete an den Folgen eines Gehirnschlags am 6. Februar 1918 in einem Krankenhaus in Wien. Zu seinen Ehren wurde eine Gasse in Wien nach dem wichtigen Vertreter des Wiener Jugendstils benannt.
Zu seinen Lebzeiten galt Klimt als höchst umstritten. Nichtsdestoweniger war er einer der beliebtesten Künstler der Jahrhundertwende. Der Jugendstil suchte nach neuen Formen, die alle Bereiche der Kunst und des Lebens durchdringen sollten.
Trotz seiner Bekanntheit in Österreich wurde er in Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bisweilen stark kritisiert. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wurden die malerische Art und Werke des Künstlers als richtungsweisend für die Malerei der Moderne anerkannt.
Zu den großen Werken gehören die Bilder "Marie Breuning" von 1894, "Die Musik" von 1895, "Fritza Riedler" von 1906, "Schloss Kammer am Attersee" von 1910, "Allee im Park von Schloss Kammer" von 1912, "Der Kuss" von 1907 / 1908 und die "Wasserschlangen" von 1904-07. Letzteres beherbergt die Österreichische Galerie Belvedere. 1962 veranstalteten Belvedere und Albertina zum 100. Geburtstag Klimts eine Ausstellung. Unter anderem das Kunsthistorische Museum würdigte 2012 Klimts künstlerisches Schaffen anlässlich seines 150. Geburtstages.