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Louis Kley

Louis Kley Bronzefiguren & Skulpturen

war ein berühmter französischer Bildhauer des Jugendstils. Er lebte zurückgezogen und ließ seine Werke für sich selbst sprechen. Über seine Person ist nur wenig bekannt, doch er hat deutliche Fußabdrücke in der Welt der Kunst hinterlassen. Zu seinem Oeuvre zählen vornehmlich skulpturale Darstellungen von Kindern, Tieren, mythologischen Figuren und Allegorien.

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Louis Kley (1833 - 1911)

Louis Kley wurde 1833 im französischen Sens geboren. Einen Großteil seines Lebens verbrachte der Bildhauer in Paris, wo er als Schüler von J. M. Lequien die Bildhauerei erlernte und seine Kunstfertigkeit verfeinerte. Mit dem Abschluss seiner Ausbildung zog sich Kley völlig aus der Öffentlichkeit zurück. Einzig seine ausgestellten Werke zeugten von seiner Existenz. Kley hinterließ zahlreiche aus Bronze und Gips gefertigte Statuen, Statuetten, Medaillons, Reliefs und Portraitbüsten. Louis Kley war regelmäßig, beinahe jährlich, in dem berühmten Pariser Salon vertreten und beeindruckte die Kunstliebhaber mit seinen detailreichen und filigranen Skulpturen.

Der Pariser Salon als Sprungbrett in die Künstlerwelt

Bei dem Pariser Salon handelt es sich um eine Kunstausstellung, die von König Ludwig dem XIV. ins Leben gerufen wurde und seit 1667 regelmäßig stattfand. Ludwig XIV. initiierte diesen Salon, um den höfischen und offiziellen Kunstgeschmack öffentlich zu propagieren. Der Salon war zu Beginn ausschließlich den Mitgliedern der königlichen Kunstakademie vorbehalten. Nach der Französischen Revolution (1789-1799) war er schließlich für alle Studenten der Fachrichtung Kunst sowie alle sonstigen Künstler offen zugängig. Die Teilnahme am Pariser Salon galt lange Zeit als Voraussetzung, um als Künstler anerkannt zu werden, denn vor allem zu Beginn des Salons waren die Aufnahmebedingungen rigide und folgten strikten Konventionen. Unkonventionelle und innovative Ideen wurden abgelehnt. Kley beteiligte sich zu einer Zeit am Pariser Salon, in der das Teilnehmerfeld bereits offener gestaltet wurde. Er präsentierte im Salon de Paris attraktive, filigran und detailreich gestaltete Jugendstilskulpturen, dessen kunstvolle Verarbeitung Kunstkenner und -freunde schnell überzeugte.

Mit dem Jugendstil zum anerkannten Künstler

Besonders die mythologischen Figuren aus Bronze zeigen den Einfluss durch den Jugendstil sehr deutlich. Kleys Engelsfiguren waren durch liebevoll in Szene gesetzte Jugendstilmerkmale verziert. Seine Skulpturen von Kindern verzauberten die Betrachter durch natürliche und verspielte Details, wie es dem Jugendstil zu eigen war. Besonders in diesen Figuren ist zu erkennen, wie sehr die Strömung des Jugendstils die Werke des französischen Bildhauers beeinflusste. Angesiedelt war diese Stilrichtung um die Zeit der Jahrhundertwende und erreichte weltweit unter den Bezeichnungen Modern Style, Art Nouveau, Stile Liberty, Modernisme, Wiener Secession, Stil Modern und Fin de Siècle große Bekanntheit. Die Epoche des Jugendstils war vor allem durch geschwungene Linien und die Verwendung von flächigen und floralen Ornamenten gekennzeichnet. Der Jugendstil brach die Symmetrie auf und spielte mit asymmetrischen Elementen, was Kunstwerken dieser Epoche ein interessantes Moment der Spannung verleiht. Kley verarbeitete in seinen Skulpturen jene Merkmale und wurde sowohl dadurch als auch durch eine perfekt anmutende Handwerkskunst zu einem bekannten Künstler des Jugendstils, dessen Skulpturen noch heute zu begehrten Sammlerstücken zählen.

Faszinierende Darstellungen von Kindern und Frauen

In modernen Jugendstilsammlungen darf das ein oder andere Werk Kleys nicht fehlen. Zum Beispiel der Trompeterjunge, dem die Hingabe für sein Spiel auf den ersten Blick anzusehen ist. Seine Kleidung besteht aus einer Stoffbahn, die verspielt um seinen Körper geschlungen ist und preisgibt, wie der Junge seinen gesamten Körper in sein Spiel einbindet. Kley schuf ebenso die beeindruckende Bronze „Auf einem Stuhl sitzendes Mädchen mit Blume beim 'Er liebt mich, er liebt mich nicht'-Spiel“. Der Name beschreibt genau, was dieses Werk darstellt. Vertieft in Gedanken sitzt ein Mädchen auf einem Stuhl und zupft Blütenblätter von einer Blume. Ihr Kleid umschmeichelt ihren Körper und ihre nach hinten gebundenes Haar gibt ihr ebenmäßiges Gesicht preis. Der Betrachter fragt sich unweigerlich, ob die Liebe dieser Schönheit wohl erwidert wird.

Figuren der Mythologie und Literatur

Frauen und Kinder waren ein beliebtes Motiv für Kleys Werke. Er stellte sie in den verschiedensten Situationen dar und transportierte dabei ausnahmslos zahlreiche Emotionen, was seine Werke so besonders machte. Auch mythologische Bronzen tauchten in seinem Portfolio auf. Zum Beispiel die „Vénus“, die als Akt dargestellt wird. Sie fährt sich mit beiden Händen durch das lange wallende Haar, das unweigerlich im Wind weht. Diese Bronze ist eine fesselnde Darstellung der Weiblichkeit, die auch im Pariser Salon große Begeisterung ausgelöst hatte. Nicht nur Mythologie war ein Thema für Kley. Auch Sagen und Geschichten aus Paris und Umgebung verarbeitete er in seiner Kunst. So schuf er eine Darstellung der Esmeralda mit ihrer Ziege Djali. Der Erzählung von Victor Hugo (1802-1885) nach wurde Esmeralda als Kind von Zigeunern aufgrund ihrer außergewöhnlichen Schönheit geraubt. Dieses Motiv transportiert auch Kleys Statue der Esmeralda und lässt keinen Zweifel daran, warum die Zigeuner das Mädchen gegen den buckligen Quasimodo eingetauscht hatten.