Gesucht und gefunden: Die inspirierende Stadt Paris
In Paris konnte Genneralli wie einige weitere Künstler seine künstlerische Bestimmung finden. Auf der Suche nach Inspiration und neuen Einflüssen machte er sich auf die Reise. Es stellte sich heraus, dass es eine gute Entscheidung war, denn der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Er spezialisierte sich auf ästhetische Frauenakte und konnte schon 1913 erste Werke in dem Salon der Société des Artistes Français ausstellen. Bis ins Jahr 1936 stellte er dort regelmäßig aus und begeisterte die französischen Kunstliebhaber. Seine erfolgreichsten Werke wurden von dem Éditeur d’art Jules Levi-Lehmann und Arthur Goldschneider (1874-1948) repliziert und vertrieben. Der italienisch-französische Künstler starb 1943 im Alter von 62 Jahren in Paris.
Des einen Freud, des anderen Leid: Einflüsse auf Gennerallis Werke
Der Berufsverband der französischen Maler und Bildhauer Société des Artistes Français wurde in Paris gegründet und präsentiert bis heute die Werke seiner Mitglieder. Als der erste Präsident der Sozietät, der Maler William-Adolphe Bouguereau (1825 - 1905), 1890 vorschlug, den Salon weniger bekannten jungen Künstlern zu widmen, um ihnen eine erste Plattform zu bieten, kam es zu einem Zerwürfnis mit den etablierten Mitgliedern des Verbandes. Auguste Rodin (1840 - 1917) und Pierre Puvis de Chavannes (1824 - 1898) gründeten daraufhin ihren eigenen Verband und stellten weiterhin eigene Werke in den Salons aus. Was Rodin und Puvis de Chavannes nicht guthießen, kam Genneralli gerade recht. Der Salon bot ihm eine große Chance, seine Werke bekannt zu machen und so arbeitete er fieberhaft daran, in eine der Ausstellungen zu gelangen. Diese Arbeiten beeinflussten seine späteren Werke sehr, denn in dieser Zeit der Studien lernte er, welche seiner Skulpturen erfolgversprechend waren. Schließlich gelangte er mit einem Akt in eine Ausstellung des Salons und fokussierte fortan sein künstlerisches Schaffen auf die ästhetische Darstellung von Frauen.
Schönheit und Ästhetik in Bronze verewigt
Die hochästhetischen Skulpturen von Gennarelli sind im Stil des Art déco entworfen. Die Merkmale dieser Epoche sind uneinheitlich und vielgestaltig. Diese Stilrichtung entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mehrere künstlerische Strömungen trafen in dieser Zeit des Umbruchs aufeinander, beeinflussten sich gegenseitig und verschwammen ineinander. Verbreitet sind geometrische Formen, plakative flächige Ornamente und florale Motive. Bei Gennarelli finden sich vor allem erotische und athletische Verarbeitungen dieser Themen, wie man an seinen Figuren The Carrier Pigeon und Towards Destiny besonders gut erkennen kann.
Die Werke Pigeon voyageur und Au Destiny
Pigeon voyageur ist heute unter dem Namen The Carrier Pigeon international bekannt. Die Plastik zeigt eine Frau in vollendeter Schönheit. Perfekte Proportionen, athletisch ausgearbeitete Körperformen und das wallende Haar ziehen den Blick sofort magisch an. In ihrer in die Höhe gestreckten Hand hält sie eine Taube, die im Begriff ist, sich in die Lüfte zu erheben. Die Harmonie, die Schönheit und die erhabene Ruhe, die diese Skulptur ausstrahlt, fasziniert bis heute Kenner der Kunst und Freunde des Art déco. Au Destiny trägt international den Namen Towards Destiny. Es zeigt einen sehr athletischen Akt. Eine gut trainierte und schöne Frau dreht unaufhörlich am Rad des Schicksals. Obwohl die Skulptur natürlich starr ist, ist der Betrachter dazu verleitet, die Statue in Bewegung zu sehen. Die Fantasie wird sofort angeregt und man stellt sich unweigerlich die Bewegung des Motivs vor. Die Werke Gennarellis sind eine Bereicherung einer jeden Art déco-Sammlung und sind ein ganz besonderer Blickfang. Lassen Sie sich diese Kunstwerke nicht entgehen!